Toskana 2000: Siena, Monte San Savino, Castiglion, Arezzo, Bibbiena,Reggello, Florenz

 

Kartenabweichungen schickten uns am 24.08. in ganz entlegene Gebiete. Deshalb auch der Name "Am Ende der Welt " dieser Tour. Freunde des Schotters können sich auf lange Strecken freuen. Gegner davon können diese auch auslassen. Tolle Panoramen und etwas Abenteuer warten auf den Fahrer.

In Kürze:

Monteriggioni, Siena, Monte San Savino,Lucignano, Marciano, Castiglion, Foce di Scopetone, Alpe di Poti, Arezzo, Bibbiena, Chlusi, Rássina, Talia, Mte. Lori, Poggio Masserecci, Trappola, Loro, Castelfranco, Reggello, Vallombrosa, Pso. della Consuma, Pontassieve, Firenze, San Casciano

420 km, 9 h

Im Detail:

Die Tourlänge zwingt uns von San Casciano bis in die Nähe von Arezzo möglichst schnell anzufahren. Deshalb nehmen wir bis Monteriggione die Schnellstraße (Autobahn ohne Maut). Bis Siena geht's dann kurz auf die Landstraße. Büsche und Bäume schützen uns vor der Sonne und machen die Temperaturen erträglich. Hin und wieder geben sie die Sicht frei auf typische toskanische LicignanoLandschaftsbilder. In Siena halten wir uns immer Richtung Arezzo. Über die "Tangenziale" umfahren wir das Gewühl in der Innenstadt. Fast automatisch landen wir auf der SS223. An vielen Feldern vorbei zieht sie sich fast schnurgerade durch die Gegend. Der Verkehr ist sehr dicht. Baustellen. Anscheinend wird die Strecke vierspurig ausgebaut. Jedenfalls freuen wir uns, als der Abzweig nach Monte San Savino und Palazzuolo kommt.

Eine tolle Fahrt bis Monte San Savino lässt die Zeit im Fluge vergehen. Etwas Vorsicht ist auf dieser Strecke geboten. Die Geraden sind für die anschließenden Kurven zu schnell. Ansonsten ist es einfach super und auch schnell. Meist schützen Bäume vor starker Sonneneinstrahlung. Deren Blätter zeigen inzwischen den nahenden Herbst. Ein wunderschönes Farbspiel.

Vor Palazzuolo verschwindet der seitliche Bewuchs und die Landschaft öffnet sich. In Saviano folgen wir der Ausschilderung scharf links nach Lucignano. Wir durchqueren ein Tal, an Maisfeldern und Weinfeldern -- Weinberge kann man dazu nicht sagen --, bis auf der anderen Seite am Berg Lucignano auftaucht. Durch das Stadttor fahren wir immer Richtung Marchiano/Foiano. Eine Vielzahl Autos erschwerten die Durchfahrt. Ob an diesem Tag was Besonderes los war oder es einfach an der Neugier am intakten mittelalterlichem Stadtbild war, bekam ich auf die Schnelle leider nicht raus.Castiglion

In der weiten Ebene tauchen erst weit am Horizont wieder Hügel auf. In Cesa fährt man an der Ampel lieber geradeaus nach Castiglion nicht wie wir rechts über Brolio und Manciano. Die kleine Straßen in diesem Fall sind recht holprig und bringen landschaftlich nichts. Vor uns eine Hügelkette. Mitten drauf Castiglion mit einem weit sichtbaren Turm. Den Ort erreichen wir unten im Tal und halten uns anfangs Richtung Arezzo, später Palazzo del Pero. Tut man das nicht, landet man auf der SS71. An der Ampelanlage fahren wir links den Berg hoch und kommen an einem Panzer vorbei. Die weiteren Wegweiser zeigen Palazzo del Pero/Sansepolcro.

Kurvenreich steigt die Strecke an. Auf dem anderen Hügel verschwinden Castiglion und -- am Horizont--Cortona langsam im Dunst. Auf etwa 575 m erreichen wir den Passo le Force. Durch Laubwald geht es nach dem Pass hinunter nach Palazzo del Pero. Hier halten wir uns rechts und auf verkehrsreichen Straße weiter nach Arezzo und später nochmal rechts nach Scopetone. Im Wald geht's recht schnell rechts ab zur Alpe di Poti. Eine schmale Straße führt durch Wald. Am Hang keine Sicherungen. Bis zur Alpe hat man eine recht gute Wegstrecke. Dahinter führen nur noch Schotter oder Waldwege weiter. Die in der Karte eingetragene Strecke runter nach Arezzo konnten wir nicht ausmachen. Wir hatten alle möglichen Wege dort oben getestet, aber ohne Chance. Einmal kamen wir auf Schotter an einer Antennenanlage vorbei. Doch hier ging's immer Richtung Osten statt Westen. Park Passeggio del Prato in ArezzoWieder zurück testet wir hinter der Pizzeria eine kleine Teerstraße, welche im Wald verschwand. Bei ein paar Häusern war wieder Schluss. Also fuhren wir zurück bis San Severo, einem alten verfallenem Haus. Der in der Karte eingezeichnete Abzweig dort nach Arezzo ist bestenfalls was für ein Motocross-Motorrad. Irgendwas, was mal ein Weg gewesen sein könnte, fällt saumäßig steil ab. Mit der Pan unterlasse ich es lieber, da runter zu fahren. Ich bräuchte eine Seilwinde, um wieder hoch zu kommen.

Also fahren wir denselben Weg wieder komplett zurück und unten angekommen links auf der "normalen" Strecke nach Arezzo. Hier fahren wir immer Richtung SS71/Bibbiena. Schnurstracks führt diese bis nach Subbiano. Dann kommen endlich wenigstens ein paar Kurven.

In Rássina fahren wir durch den Ort, bis es rechts nach Chiusi abgeht. Später ist noch Chitignano angeschrieben. Auf einer anfangs neuen Straße und vielen Kurven erreichen wir Chiusi. Der Ort aus etruskischen Zeiten liegt malerisch auf einem Tuffsteinberg. Aus dieser Zeit bewahrt die Stadt auch heute noch Grabanlagen und Teile eines Tunnelsystems. Dieses erstreckte sich unter den gesamten Ort.

Hinunter nach Bibbiena sorgt eine Kurve an der anderen für enormen Fahrspaß. Ein guter Belag erlaubt große Schräglagen. Angekommen geht's links wieder auf die SS71 Richtung Arezzo. Wieder in Rássina halten wir uns rechts nach Talla. Spätestens ab da ist die Strecke wieder super gut zu fahren. Meist finden sich beiderseits des Weges Bäume.Monte Lori

Nach La Crocina halten wir uns rechts. Links würden wir in San Giustino landen. Wir kommen auf eine Forststraße, die zeitweise rechts holprig ist und hin und wieder große Schlaglöcher besitzt. Eine Ortschaft ist nirgends angeschrieben. Durch Nadelwald erreicht man schnell Höhe. Auf etwa 1030m fahren wir rechts auf den Monte Lori. Bei ca. 1250m findet sich ein Parkplatz. Ein tolles Panorama  zeigt sich. Leider ist es etwas dunstig. Wir fahren wieder zurück, biegen unten rechts ab und befinden uns wieder auf der Forststraße weiter in geplanter Richtung. Phantastische Panoramen tun sich auf und es ist eine super Fahrt. An einer Y-förmigen Kreuzung halten wir uns zuerst rechts in Richtung eines Wirtshauses, weil links geht es auf Schotter weiter. Nach kurzer Fahrt landen wir ebenfalls auf einer Schotterpiste. Diese führt permanent empor. Das kann eigentlich nicht richtig sein. Die gelbe Tankanzeige brennt schon geraume Zeit und sorgt für innerliche Unruhe. Das GPS zeigt 1380 Höhenmeter, weiter steigend . Rechts von uns ein "Gipfelkreuz", das Croce di Pratomagno. Das Ganze wird uns zu suspekt. Wir drehen wieder um, fahren zurück und am Y rechts. Wie schon erwähnt wieder Schotter. Aber jetzt geht es wenigstens bergab. Wir freuen uns über jedes Haus das uns Zivilisation in Aussicht stellt. Nach etwa sechs Kilometern seit dem Abzweig haben wir wieder Teer unter den Rädern. Auch der zuhause eingegebene GPS-Wegpunkt bei Casale stimmt wieder.

Panormae vom Mte. LoriDie Problematik ergab sich einfach daraus, dass wir den in der Karte eingezeichneten Abzweig nach Anciolina nicht finden konnten. Entweder versteckt sich dieser zwischen Gebüsch oder es gibt ihn ebenso wenig wie Straße von Alpe di Poti nach Arezzo. Es ist auffällig, wie die GPS-Koordinaten im Tracklog an diesen Stellen völlig "daneben" liegen, obwohl sie sich kurz davor und danach wieder exakt mit der Karte decken.

In Loro halten wir uns Richtung A1/Castelfranco. Es auf einer schön zu fahrenden Strecke durch Olivenhaine und an Laubbäumen vorbei. Kurve an Kurve kommen wir von Castelfranco nach Reggello. Kurz nach dem Ortsanfang fahren wir links über die Brücke und Richtung Vallombrosa weiter.

Mit Saltino und Vallombrosa auf etwa 950m Höhe erreichen wir eine regelrechte Hotelstadt. Beides sind Luftkurorte. In Vallombrosa halten wir uns rechts nach Consuma. An waldreichen Hängen fahren wir auf einer Forststraße mit viel Fußgängern zum Pass. Wenn die Geschwindigkeitsbegrenzung nur nicht wäre. Aus dem Wald draußen, geht's links nach Firenze und die gut ausgebaute Straße lädt zu höheren Geschwindigkeiten ein. Es macht große Freude, den Pass runter zu blasen. Ab Pontassieve fahren wir diesmal nicht auf die SS67 sondern auf der anderen Seite des Arno und erreichen kurz danach bei Florenz die A1.

Fazit: Sieht man von den Autobahnetappen ab, finden sich wunderbare Straßen. Abwechslungsreich zu fahren. Wer Lust hat kann sich auf längeren Schotterstecken austoben.