Sardiniens Südküste
Franz Märchy,Juni 2000
Tourüberblick: Abfahrt Civitavecchia 16.6., 18.30Uhr Ankunft Arbatax 17.6., 4.45Uhr Rückreise Freitag Olbia 23.6., 22.00 Uhr Ankunft Samstag Livorno 24.6., 8.30Uhr Anschließend Rückfahrt nach Zürich |
Reiseinformationen: Fährverbindungen nach Sardinien unbedingt in voraus buchen. Abfahrten von Genua oder Livorno. Am besten mit Übernachtung an Bord mit Dusche u. WC Kosten für Hin- und Rückfahrt inkl. Motorrad ca. Fr. 380.-- Kl. 1 Distanz: Zürich Mailand Bolognia Livorno Autobahn Km. 600 |
Mittwoch 12.6.99
Die neue Sardinienreise kann beginnen. Die Nacht vorher war mit starkem Gewitterregen vorübergegangen. So beschleicht einem das ungute Gefühl, dass wieder einmal eine Regenfahrt bevorsteht. Doch der Morgen war einigermaßen angenehm, etwas frisch und die Straßen noch feucht. So trafen wir dann frohgelaunt zur verabredeten Zeit in Niederurnen ein. Die Sonne zeigt sich ab und zu zwischen den Wolken.
Nach kurzer Begrüßung führt uns der Weg über Chur nach Splügen. Infolge Bauarbeiten fuhren wir auf der alten Straße durch die Via Mala-Schlucht, was eigentlich für Biker sehr zu empfehlen ist, führt sie doch an schönen Orten vorbei, wie zum Beispiel das längst vergessene Restaurant Via Mala zwischen Zillis und Andeer. In Splügen genehmigten wir uns einen Kaffee und das noch für Fr. 2.10.
Mit gefüllten Tanks geht's weiter, über den Splügen-Paß. Bei schönstem Sonnenschein passierten wir die italienische Grenze und anschließend die Paßhöhe, von wo die 47 km lange mit vielen Kehren versehene Talfahrt beginnt. In Chiavenna geht's weiter auf der S38 südwärts. Hier herrscht für die nächsten 10 Kilometer sehr starker Verkehr, bis wir links abschwenken konnten. In ruhiger Fahrt gehts dem Fluß Adda entlang nach Morbegno, wo der Passo di San Marco beginnt.
Durch steile Serpentinen führt uns die Straße hinauf auf den gut 2000 m hohen Paß. Der Verkehr war sehr schwach, so kamen wir auch zügig voran. Die Berggipfel werden langsam von dunklen Wolken eingekleidet. Nichts gutes ahnend, was auf der anderen Seite anzutreffen ist, erreichten wir den Übergang und sahen ins düstere Tal. Die Gelüste nach etwas Eßbarem läßt uns im erstbesten Bergrestaurant anhalten. Mit vollem Magen läßt sich die kommende Regenfahrt sicher leichter ertragen. Und es begann auch zu regnen und zwar in Strömen, immer wieder mit kleinen Unterbrechungen. Über Dossena - Passo di Colle - Clusone erreichten wir den Lago d`Iseo bei Lovère, wo wir im Ort Castro ein einfaches Hotel fanden.
Diese Strecke bei schönem Wetter zu befahren, ist eine sicher sehr empfehlenswerte Route. Aber das Wetter kann man nicht bestimmen, man muß es nehmen wie es kommt.
Donnerstag 13.6.99
Der Morgen darnach war nicht das, was wir erwartet haben. Die Berge sind mit Wolken verhangen. Die vorgesehene Strecke zum Gardasee und von da aus südwärts zu fahren, konnten wir uns an den Hut stecken. So entschließen wir uns, die Autobahn nach Bologna zu nehmen. Also fuhren wir dem Iseo-See entlang nach Sarnico und von da aus auf die Autobahn. Hier herrschte so ein starker Verkehr, dass wir bereits vor Brescia auf die A 21 schwenkten und so über Cremona auf die A 1 Richtung Bologna fuhren. Nach ca. 230 km hatten wir genug von diesem Streß, wir füllten unsere Tanks und bei Rioveggio, an der Strecke nach Florenz, verließen wir die Autobahn.
Die Sonne zeigte sich indessen von der schönsten Seite, auch konnten wir unseren Hunger in einem gemütlichen Restaurant stillen. Die Preise nahmen langsam astronomische Höhen an. Unter 90'000 Lira ist für drei Personen praktisch nichts mehr erhältlich. Aber was soll's, wir haben Ferien, und das lassen wir uns durch Preisschocker nicht vergällen.
Unsere Weiterfahrt führt uns auf den Passo di Raticosa, wo bereits die ersten Regentropfen uns beglücken. In Firenzuola habe ich mich verfahren, merkte nach ca. 8 km den Irrtum und wir mußten wenden. Wie geplant über Bibbiena zu fahren, verwarfen wir aufgrund starker Wolkenbildung. So suchten wir die Route über Pontassievie und wurden hier voll erwischt. Schutzsuchend unter einem Balkon versuchten wir das Schlimmste zu überstehen. Nach ca. 10 min. war der erste Spuck vorbei.
Die Weiterfahrt erfolgt nun auf der Hauptroute nach Arezzo, nicht ohne vorher nochmals richtig geduscht zu werden. Dafür war es auch das letztemal für diesen Tag. Sehr starker Feierabendverkehr erschwerte ein zügiges Vorankommen. Inzwischen war es auch spät geworden, Zeit für eine Zimmersuche. Wir entschlossen uns für eine Weiterfahrt bis Tuore am Lago di Trasimeno, wo wir ein Hotel aus früheren Motorradreisen kannten. Hier wurden wir dann auch freudig aufgenommen, denn der Hotelier hat uns wieder erkannt. Obwohl es inzwischen nach neun Uhr geworden ist, zauberte der Wirt uns noch ein sehr gutes Menü mit leckeren Zutaten auf den Tisch. Nach dem reichhaltigen Essen bekam ich bald den Schlafzimmerblick, was auch nach gut 500 km im Sattel gut zu verstehen ist.
Freitag 16.6.99
Leises Donnergrollen weckte mich schon sehr früh. Ein Blick aus dem Fenster ließ nichts Gutes erahnen. Dunkle Nebelschwaden lagen über dem See, die ab und zu durch Blitze erhellt wurden. Schlimmer konnte es ja kaum noch werden. Ein kräftiges Frühstück erhellte bereits die Gemüter. Bis wir Reisefertig waren, hatte sich der Regen verzogen, so dass wir ohne Kampfanzug die Weiterfahrt nach Civitatavècchia wagen konnten. Zeit hatten wir genügend, fuhr die Fähre ja erst um halb sieben Uhr abends.
Über Castiglione del Lago fuhren wir nach Città di Pieve. Der großen Stadtmauer entlang umfuhren wir die alte Stadt um irgendwo den Weg ins Zentrum zu finden. Wir parkten unsere Motorräder direkt vor der Kirche. Ein Blick ins Innere läßt erahnen wie unendlich viel Zeit für die Wand- und Deckenmalerei früher aufgewendet wurde. Ringsum standen viele ältere Männer herum und quatschten in bekannter Lautstärke. Anscheinend die einzige Beschäftigung die sie leider haben. Ich suchte nach einer Apotheke, um mir etwas gegen meine Halsschmerzen zu besorgen. Ein vergebenes Unterfangen, waren doch zahlreiche Leute vorm Ladentisch und bis eine Person endlich das bekam was sie wollte, dauerte es.
Inzwischen hatte sich auch die Sonne bemerkbar gemacht, und tatsächlich, die gibt's auch in Italien. Rasch trocknete die Straße ab und wir konnten nochmals das Kurvenlabyrinth nach Orvieto genießen. Dieses Teilstück ist für Biker wie geschaffen. Eine breite Straße, fast wie eine Billardplatte führt auf einem Höhenzug südwärts. Eine Kurve nach der andern paßt sie sich der Landschaft an, vom Verkehr war überhaupt nichts zu spüren. Wir drei hatten diese Strecke schon einmal befahren, als wir unseren Urlaub in Tuore verbrachten.
Außerhalb Orvieto, an der S71 fanden wir an erhöhter Lage eine Trinkgelegenheit um unseren Durst zu löschen. Die Sonne wollte scheinbar das bis anhin verhinderte Erscheinen nachholen, heiß brannte sie auf den Asphalt. So entschlossen wir uns auf direktem Weg nach Civitavècchia zu gelangen. Ausgedörrt erschien die braune Landschaft und die Luft flimmerte.
Bei Kurt schien langsam der Most auszugehen. Eine Tankstelle zu finden in dieser anscheinend verlassenen Gegend ist eine Nervenprobe. Verlassen nicht ganz, einige Grazien standen diskret am Straßenrand und hofften auf einen kleinen Nebenverdienst. Kurz vor dem Hafen, das Meer in Sichtweite, fanden wir das Gesuchte.
Die Einfahrt in den Fährhafen ist im Gegensatz zu Genua sehr einfach, bremst man nicht, fährt man direkt ins Wasser. Wir stellten unsere Reisebegleiter gleich neben der Fähre, die bereits vor Anker lag, ab und begaben uns ins nächstgelegene Restaurant um mal etwas zu essen und zu trinken, nicht aber ohne Sicht auf unsere Bikes. Vorerst mußten wir uns noch etwas gedulden, das Einschiffen konnte erst um 17.00 Uhr beginnen und bis dahin dauerte es noch gut zwei Stunden. Waren wir erst mal auf dem Schiff, kam die erste Enttäuschung, Kabine mit Dusche gab's nicht, aber bezahlt haben wir inklusive. Nach dem Tenüfetz begaben wir uns an Deck und stellten fest, dass in der Zwischenzeit nochmals ein Gewitter niedergegangen war. Kurz nach sieben Uhr wurden die Anker gelichtet und das Schiff nahm Kurs Richtung Sardinien. Ein schöner Regenbogen lag über der Stadt, während die Sonne langsam hinter Wolken verschwand.
Samstag, 17.6.99
Lautes Poltern an der Türe der Kabine weckte uns, draußen war alles noch dunkel. Nur leichtes Motorengeräusch der Schiffsaggregate war zu hören. Es war erst viertel vor Fünf und der Kahn hatte bereits angelegt. Eine halbe Stunde später waren wir bereits draußen auf der Mole. So schnell habe ich noch nie eine Fähre verlassen. Jetzt hatten wir die Chance, irgendwo den Sonnenaufgang zu genießen. Bei Lido Orri, gleich nach Arbatax, konnten wir das Schauspiel erleben. Der Ort wirkte noch ganz verschlafen, das Meer war ganz ruhig, kein Laut war zu hören. Langsam rötet sich der Horizont und die Sonne zeigt sich zuerst als Sichel, um dann goldgelb als Ganzes über dem Meer zu erscheinen. Dies war ein Moment der Stille, ein neuer Tag erwacht.
Da alles noch geschlossen war, fuhren wir gemächlich südwärts. In Tertenia, an der N 125 öffnete soeben der erste Laden seine Türen und wir konnten einen frischen Kaffee genießen. Inzwischen war es auch schon recht warm geworden und nach kurzem Kriegsrat entschlossen wir uns für die Hotelsuche. Wir wollten für die Dauer unseres Aufenthaltes eine feste Bleibe haben. Fündig wurden wir erst in Cala della Marina an der Costa del Rei. Eigentlich hätten wir in dem Ort, wo wir den Sonnenaufgang erlebt haben, bleiben sollen, aber das merkten wir erst später. Also bezogen wir Quartier im Sant Elmo Beach Hotel in Castiadas. Dies ist eine schöne Feriensiedlung mit zahlreichen kleinen Bungalows, großem Swimming-Pool und eigenem Strand mit weißem Sand, wo sich zahlreiche Feriengäste in der brütenden Sonne braten lassen. Ebenfalls gehören angeblich drei eigene Restaurant dazu.
Nachdem wir unsere Loge bezogen hatten, begaben wir uns ans Meer, um die verschiedenen Bademöglichkeiten zu erkunden. Die Motorräder konnten wir direkt vor der Rezeption stehen lassen, denn für heute waren keine weiteren Aktivitäten mehr vorgesehen. Am frühen Nachmittag genehmigten wir uns an der Hotelbar ein kühles Bier und schauten interessiert dem Treiben am Swimming-Pool zu. Bezahlen kann man nicht direkt, hier geht alles auf Rechnung. Gegen acht Uhr abends war es langsam Zeit etwas für den Magen zu tun. Im Restaurant auf der Terrasse waren noch genügend Tische leer. Kellner in weißen Jackets standen gelangweilt umher. Ein Tisch mit herrlichem Rundblick aufs Meer erweckte unsere Aufmerksamkeit.
Leider haben wir die Rechnung ohne den Wirt gemacht. Der Chef de Service erklärte uns, dass diese Plätze nur für die Gäste reserviert waren, welche die teuren Bungalows bewohnen. Wir hätten ja "nur " ein Appartement gemietet. Auch im ebenerdigen Restaurant das selbe Lied. Wir mußten uns im großen Saal, wo die meisten Feriengäste bereits am Essen waren, begnügen. Das Büfett war wirklich hervorragend, aber nicht nach unserem Geschmack. Trotzdem, für diesen Abend mußten wir in den sauren Apfel beißen. Das Geschnatter, das diesen Raum beherrschte, war für unsere Ohren nichts. Ein guter Grappa an der Hotelbar beendete diesen ersten Tag auf Sardinien.
Sonntag, 18.6.99
Frühmorgens um sechs Uhr zog es mich an den Strand. Ein nacktes Bad in der felsigen Bucht ist etwas Erfrischendes. Um diese Zeit hat sich sonst noch niemand am Wasser sehen lassen. Gegen halb acht wurde der grosse Saal geöffnet, und wir konnten das reichhaltige Frühstücks-Büfett bewundern. An alles wurde gedacht was man an Speis und Trank sich genehmigen könnte. Aber soviel bringt man ja gar nicht in sich hinein, ohne nicht nachher Probleme zu bekommen. Auch waren zu dieser Zeit fast keine Gäste anwesend, so konnten wir wenigstens in aller Ruhe unser Frühstück aussuchen und genießen.
Nachher ab die Post, über Muravera. Ein Durchkommen über Annunziata war nicht möglich, fuhren wir auf den Pso. di Campu und von dort weiter hinauf zum Bergdorf "Burcei". Bis hier hinauf ist es die reinste Kurven-Orgiet. Unterwegs kauften wir von einem Bauern ein Pfund Kirschen für nur 2000 Lire. Oben angekommen suchten wir den Weg zu 1067m hohen P. Serpedi, den wir aber leider nicht fanden. Von hier oben könnte man bei klarer Sicht die Stadt Cagliari und ihrer weiteren Umgebung, sowie den Golf von Cagliari sehr gut einsehen, aber leider war es ein bißchen dunstig.
So fuhren wir hinunter auf die Umfahrungsstraße und weiter auf die N 387 nach Dolianova, um von hier aus über einen wunderschönen Pass nach S. Nicolo Gerrei zu gelangen. Unterwegs fanden wir ein romantisches kleines Beizlein mit schönem Garten. Der Wirt, ein Doppelgänger von Charles Bronson, begrüßt uns in Deutsch. Zehn Jahre hat er in Sonthofen gearbeitet und sich nachher hier dieses Kleinod geschaffen. Sein Essen war ausgezeichnet und für jedermann empfehlenswert.
Mit gut gefülltem Magen nahmen wir anschließend die zahlreichen Serpentinen unter die Räder. Die sehr gut ausgebaute Straße führt hinauf nach Salamu. Verkehr gleich Null, obwohl es Sonntag war. So kann man Motorradfahren richtig genießen. Das kann man nicht beschreiben, man muß das erleben. Auf der Höhe angekommen bot sich uns eine wilde Landschaft mit bewaldeten Hügeln und felsigen Steilwänden. Auf den kargen Wiesen weiden unzählige Geissen und Schafe, ab und zu ein Hirte, der hier oben sein karges Leben in einsamer Natur fristet.
Inzwischen war es später Nachmittag geworden, so dass wir über Ballao wieder meerwärts fuhren. Jetzt ist die Straße beiderseits mit Bugavillias Sträuchern geschmückt. Kilometerlang zieren diese Blumen diese Traumstraße. Die über ein langes, neuerbautes Viadukt und durch zahlreiche Tunnels wieder nach Muravera führt. Wir nannten dieses Teilstück " Blumenstraße" denn wir benutzten dieses Teilstück noch einige Male. Das war auch der Grund, warum wir besser in der Nähe von Arbatax geblieben wären, um nicht jedesmal die gleiche An- und Rückfahrstrecke befahren zu müssen.
Zurück im Hotel folgt eine kühle Dusche mit anschließendem erfrischenden Bad im Meer, dann ein kühles Bier an der Hotelbar. Nach so einer tollen Fahrt fühlt man sich einfach wohl und guter Stimmung. Zahlreiche Gäste haben sich tagsüber in rote Krebse verwandelt, die werden sicher eine unterhaltsame Nacht haben. Zu Fuß verlassen wir gegen Abend das Hotel, den ein weiteres Nachtessen in dieser Menschenmasse möchten wir nicht mehr mitmachen. Nach gut zwanzig Minuten Fußmarsch fanden wir eine Pizzeria . Hier konnten wir in der Gartenlaube in aller Ruhe eine gute Pizza mit Tomatensalat als Vorspeise verzehren. Eine gute Flasche Rotwein gehörte natürlich auch dazu.
Anschließend erfolgte der Rückmarsch, der für unsere wohlgesättigten Bäuche sicher empfehlenswert war. Der obligate Grappa als Verteiler genehmigten wir wieder an der Hotelbar. So gegen halb elf Uhr war für uns Funkstille, während am Pool die Unterhaltung durch die Belegschaft für die Hotelgäste weiter geht.
Montag, 19.6.99
Heute morgen hat mir der Wind einen Streich gespielt. Ein starker Wellenschlag verhindert das frühmorgentliche Bad im Meer. Der hoteleigene Pool war um diese Zeit noch abgesperrt, auch verspürte ich keine Lust in diese warme Brühe zu springen. So frühstückten wir wieder gegen halb acht, sattelten anschließend unsere Bikes und fuhren der Südküste entlang gegen Villasimus. Das Wetter hat mit uns Frieden geschlossen und zeigt sich von der besten Seite. Uns bietet sich eine Aussicht, die kaum zu überbieten ist. Smaragtgrün scheint das klare Wasser, einsame Buchten und herrliche Sandstrände laden zum Baden. Wir Straßencowboys aber zogen es vor, weiter das schöne Inselreich zu erkunden. Auf diesen Traumstraßen ist Motorradfahren ein solcher Genuß, dass man süchtig werden kann.
In Villasimus fanden wir eine Waschgelegenheit für unsere arg strapazierten Untersätze, denn mit sauberen Fahrzeugen unterwegs zu sein, erhöht den Spaß noch mehr. Anschließend zog es uns weiter der Küste entlang nach Cagliari. Diese Panoramastrecke zu beschreiben, da fehlen die Worte. Man spricht immer von der Traumstraße Nr. One in Kalifornien als schönste Straße der Welt, vergißt aber dabei diesen Küstenabschnitt von Sardinien, der diesen Ausspruch viel eher verdienen würde.
Cagliari zu durchfahren, um weiter südwärts zu gelangen, gleicht eher einem Kunststück. Es braucht viel Geschick und eine gute Spürnase um die N 195 Richtung Costa del Sud zu finden. Die Straße führt außerhalb der Industriestadt dem Meer entlang, wo zum Teil riesige Öl-Entladestationen einen unangenehmen Geruch verbreiten. Anschließend folgt eine langweilige Strecke durchs Hinterland bis nach Bithia hinunter, wo dann der Küstenabschnitt der Costa del Sud beginnt. Diesen Teil zu erkunden ist aber sehr empfehlenswert, es hat nur den einen Fehler, man findet keine Restaurant. Mit leerem Magen fuhren wir weiter über Teulada nach Santadi wo wir den Rückweg nach Caligari über das Gebirge nehmen wollten. Plötzlich endet aber die asphaltierte Straße im Kies. So weiter zu fahren ist nicht unser Geschmack. Also wenden, und auf die N 293 bis Siligua, dann auf die Autobahn bis zur Abzweigung nach Mandas. Heiß war es in dieser Ebene und ein sehr starker Seitenwind erschwert uns das Fahren. Wieder in Dolianova fuhren wir diesmal über S.Andrea Frius nach S. Nicolo Gerrei, dann aber nach Villasalto hinauf, um anschließend auf einer neu asphaltierten und sehr kurvenreichen Strecke hinunter zur Blumenstraße zu gelangen, von wo wir dann wieder zurück zum Hotel fuhren. In Torre delle Saline, von der Hauptstraße aus sichtbar, sahen wir uns die großen Flamingo Kolonien an. Unermüdlich schwenkten sie ihre Köpfe im seichten Wasser. Ab und zu schwang sich ein Vogel in die Lüfte um zu einer anderen Futterstelle zu gelangen, ein wunderbares Naturschauspiel.
Am Abend suchten wir wiederum zu Fuß ein anderes Restaurant . Während Kurt diesmal mit dem Motorrad vorausfuhr, waren wir zwei in zwanzig Minuten auch vor Ort. Die Begrüßung begann gleich in unserem Dialekt. Die Wirtin war in Zug aufgewachsen und hat sich mit einem Sarden verheiratet. Beide führen jetzt dieses schöne Restaurant mit einer interessanten Speisekarte. Wiederum unternahmen wir nach dem Essen einen. Während Kurt gleich die Heia aufsuchte, genehmigten wir zwei wiederum einen Grappa und schauten dem emsigen Treiben rund um den Pool noch eine Weile zu, um dann auch langsam zu verschwinden.
Dienstag, 20.6.99
Nach einer gut durchschlafenen Nacht war ich wiederum der Erste der munter war. Ich packte meine Badeutensilien um sechs Uhr früh zusammen und spazierte gemütlich zu meiner Badebucht, die sich einsam und verlassen zeigte. Wer will den schon zu so früher Stunde mit dem Wasser Bekanntschaft schließen. Eine Stunde später war ich wieder zurück, im Schlag herrschte noch völlige Stille. Wir hatten auch vor, für heute eine ruhige Runde zu schieben, den die gestrige Tour war doch etwas über 400 km, das ist schon etwas zu viel. Nach dem Morgenessen verließen wir gegen halb zehn Uhr unsere Bleibe. Wolkenlos war der Himmel und die Stimmung reizte zu neuen Abenteuern.
So fuhren wir hinaus zum Capo Carbonara, dem südlichsten Punkt der Ostküste. Die schmale Landzunge ist militärisches Sperrgebiet, zur Südspitze mit dem Leuchtturm kann man daher nicht vordringen. Davor liegt aber der ca. 1 km lange, sehr schöne Strand Cala Giunico. Gegenüber dem zerklüfteten Capo ragt neben kleineren Klippen die Isola die Cavoli aus dem Meer auf..
Nochmals befahren wir die herrliche Panoramastraße Richtung Cagliari. Diese einzigartige Küstenstraße wollen wir noch einmal genießen. Da praktisch kein Verkehr herrscht, war das Kurvenlabyrinth diesmal noch eindrucksvoller. Bei einem kühlen Drink kurz vor Cagliari haben wir uns wieder für die Weiterfahrt ins Gebirge entschieden. Über Mandas, Làconie erreichten wir zur Mittagszeit Aritzo. Ein typisches, von dichten Kastanienwälder umgebenes Bergdorf auf ca. 900 m Meereshöhe. Hier fanden wir auch etwas zum Futtern. Das Essen war auch hervorragend. Aber es hatte auch seinen Preis. Wir fühlten uns auf alle Fälle über den Tisch gezogen.
Zurück führt uns der Weg in eine wunderbare einsame Gegend ins Barbàgi Gebirge nach Seulo. Hier wurden vor Jahren auch die Opfer versteckt, die in Italien gekidnappt wurden. Diese in den zerklüfteten Weiten zu Suchen war fast unmöglich. Interessiert schauten uns einige Hirten nach, als wir nach einem kurzen Halt wieder weiter düsten, was denen wohl durch den Kopf geistert. Sàdali, Esterzili, Escalaplano waren die nächsten Orte, die wir durchquerten. Auf der Karte sollte diese Strecke beiderseits der gelben Wegführung grün eingezeichnet sein. Mir fehlen einfach die Worte um die Schönheit dieser Insel zu beschreiben.
Vor Sadali besuchten wir noch eine Grotte, welche abseits der Straße gut zu finden ist. Hier sind riesige Stalaktiten und Stalakmiten zu sehen, die nach Aussagen der Höhlenwartin weit über 1000 Jahre alt sein müssen. Am tiefsten Punkt der ca. 300 m langen Höhle bekam ich Atemschwierigkeiten. So war ich froh, wieder am Tageslicht zu sein. Beim Rückweg zu unseren Bikes brach Kurt den Weltrekord im Hochsprung. Er ist fast auf eine fauchende Schlange getreten.
Über Ballao, dass wir schon einmal durchquerten kamen wir hinunter ins Valle di Flumendosa, für uns die Blumenstraße. Gegen abend erreichten wir wieder unser Hotel, wo wir anschließend ein kühles Bad in der felsigen Bucht nahmen. Trotz starken Wellen sprangen Jaco und ich hinein und ließen uns ein wenig treiben. Der Rückweg war dann nicht mehr so einfach, die Wellen trieben uns immer wieder vom Land weg. Wir mußten uns gewaltig anstrengen um wieder trockenen Fels zu betreten. Beim Rausklettern wurde Jaco von einer starken Welle erwischt und nochmals zurück geworfen, dabei wurde sein rechter Fuß arg in Mitleidenschaft gezogen. Humpelnd erreichte er trotzdem die Trattoria, die wir zum Nachtessen ausgesucht haben. Auch diesmal haben wir wieder ein vorzügliches Essen serviert bekommen. Somit endet wiederum ein ereignisreicher Ferientag, von welchem wir die vielen schönen Erinnerungen gar nicht alle in unseren Köpfen speichern können.
Mittwoch, 21.6.99
Stärkere Bewölkung am frühen Morgen reizte mich nicht zum Baden. Ans Meer wollte ich trotzdem. Eine eigenartige Stimmung kommt auf, wenn man in aller Frühe alleine auf einem Felsvorsprung sitzt und hinaus aufs Meer blickt. Diese unendliche Weite, die da so vor einem liegt, und nur das Rauschen der Wellen hörbar ist, die unermüdlich gegen die Felsen schlagen. Weit draußen ein großer Frachter, der langsam seinen Weg durch das Wasser pflügt. Inzwischen verziehen sich auch die Wolken so dass ab und zu ein Sonnenstrahl in die Bucht hinein strahlt. Heute ist auch der längste Tag im Jahr, also müssen wir auch dementsprechend etwas unternehmen.
Wir wollen zum Lago dAlto, zu dem Hotel, wo wir letztes Jahr ein hervorragendes Essen und eine ruhige Nacht verbracht haben. Wir möchten für unseren Ferienabschluß hier nochmals übernachten. Also starten wir so gegen neun Uhr und fuhren diesmal die Blumenstraße in umgekehrter Richtung hinauf bis Escalaplano. Auch von dieser Seite, ein wunderbarer Blick in die zerklüftete, zum Teil dicht bewaldeter Bergwelt Sardiniens. Da kann man die Motorräder so richtig sausen lassen und mit Schwung von einer Kurve zur anderen ziehen.
Außerhalb von Escalaplano bogen wir rechts ab und erreichten gerade zur Kaffeezeit das schöne Bergdorf Perdasdefogu. Ich glaube, diese Billiardpisten sind nur für uns gebaut worden, denn kein Fahrzeug können wir überholen, auch kommt keines entgegen. Auf der Höhe angekommen überrascht einem die wunderbare Aussicht auf eine beeindruckende Berglandschaft mit dichten Wäldern, tiefen Schluchten und abgelegene Bergdörfer. Der Vergleich mit dem Monument-Valley in Arizona ist hier angebracht. Plötzlich kommt uns eine Zigeunerin entgegen, die mit Rucksack allein zu Fuß durch diese verlassene Gegend streift. Wir durchfahren die verlassene Geisterstadt Gàiro, ein in den fünfziger Jahren entstandenes Dorf, das bei einem Erdrutsch vor einigen Jahren fast völlig zerstört wurde. Nur noch Ruinen sind heute erhalten.
Viele Bewohner sind damals nach Gàiro Sant Elena gezogen und haben sich hier eine neue Bleibe geschaffen. Hier haben wir unsere Bikes aufgetankt und fuhren weiter durch diese bewaldete Gegend zum nahe gelegenen Lago dAlto und und zu dem uns bekannten Hotel, das abseits der Straße versteckt auf einer Anhöhe vor ca.6 Jahren neu erbaut wurde. Die Wirtin hat uns gleich erkannt, uns auch sofort etwas sehr gutes auf den Tisch gebracht. Für die vorgesehene Übernachtung gab es auch keine Probleme. Den Blick auf den See läßt erahnen, wie knapp die Wasserreserven Sardiniens noch sind.
Nach dem Essen suchten wir den Weg nach Tortoli/Arbatax hinunter. Eine kilometerlange Baustelle behinderte unsere Talfahrt sehr. Hier wird die Straße neu gebaut. Mit riesigen Baumaschinen wird da zügig voran gegangen, im Gegensatz bei uns in der Schweiz.
Nun sind wir wieder am Anfang unseres Sardinienbesuches, den von hier gehts wieder auf der N 125 hinunter nach Muravera und weiter zu unserem Beach-Hotel. Kurz vor der abgesperrten Einfahrt zum Hotel haben wir noch ein Restaurant entdeckt, das wir am Abend besuchen werden. Ja langsam aber sicher gehen die Ferien auf dieser schönen Insel dem Ende entgegen, denn morgen wollen wir unsere Bleibe verlassen.
Donnerstag, 22.06.99
Nun ist es soweit, nach einer guten Nacht packten wir unsere sieben Sachen zusammen, frühstückten nochmals ausgiebig, bezahlten unsere Rechnung, die nicht von schlechten Eltern war, und verließen die schöne Feriensiedlung. Nochmals befahren wir die Blumenstraße Richtung Escalaplano, gehen dann aber links ab und fahren wieder durch eine Traumgegend. Dass auch hier die Straße super ist, muß ich nicht mehr extra erwähnen.
Unterwegs genießt man den schönen Ausblick auf den Lago di Mulàrgia, der auch einen sehr tiefen Wasserstand hat. Orroli, das schmucke Bergdorf am Fuße des Mt. Pizziogu mit seinen romantischen Gassen reizt uns für einen Kaffeehalt. Hier wäre auch die größte und schönste Nuraghenfestung "Arrubiu" zu finden, ist aber nur zu Fuß zu erreichen. Somit haben wir auf einen Besuch verzichtet.
Weiter führte uns die Tour nach Villanovatulo ins Sarcidanio Gebirge Dieses Gebiet ist wiederum von zahlreichen Geissenherden bevölkert. Wo die aber das Wasser hernehmen ist mehr als fraglich. Wir kurvten weiter auf der N 128 über Sorgono zum Lago di Gusana, wo wir wiederum in einem uns bekannten Restaurant die sardinischen Spezialitäten genießen konnten. Diesmal aber waren wir nicht die einzigen Schweizer. Ein Motorradclub aus dem Kt. Aargau hat sich hier zu Speis und Trank eingefunden.
Nach dem Essen begaben wir uns an den See und genießen ein kühles Bad im sauberen Wasser dieses Stausees. Auch da wieder ein extrem tiefer Wasserstand. Ein angenehmes Nickerchen im Schatten der Laubbäume war das was wir brauchten. Am späteren Nachmittag verließen wir den schönen Badeort und fuhren über den Passo di Caravai. Tief unten im Tal sieht man die neue Schnellstraße, die von Villagrande nach der Provinzhauptstadt "Nuoro" führt, die wir schon einmal vor zwei Jahren befahren haben. Dazumal haben wir hier ein Restaurant gesucht. Wir haben wohl die Beschriftung gesehen, aber das Hotel nicht gefunden.
Im Hotel " Il Nido dellÀquila angekommen, bezogen wir unser Quartier, duschten ausgiebig und freuten uns auf ein gutes Nachtessen, das so reichhaltig war, dass Jaco sogar sein Pferde-Entrecote dem Hund verfütterte. Unsere Bäuche waren einfach voll. Zum Essen tranken wir einen Weißwein aus der Gegend von Alghero, eines der bekanntesten Weinbaugebiete Sardiniens. Dieser wurde in der Schweiz in einer Zeitschrift hervorgehoben. Sein Preis von 7000 Lire ist einmalig günstig. Den obligaten Grappa durfte natürlich auch nicht fehlen. Da natürlich nirgends am Abend Ramba-Zamba herrscht, müssen wir halt wiederum frühzeitig das Bett aufsuchen.
Freitag, 23.06.99
Der letzte Tag auf der Insel ist angebrochen. Die Hafenstadt Olbia ist unser Ziel, von hier aus geht's wieder zum Festland nach Livorno. Um zehn Uhr abends sollte die Fähre der Mobby-Lines auslaufen. Also hatten wir genügend Zeit, dahin zu gelangen. So fuhren wir erst mal nach Lanusei, um dann auf der N 198 hinunter nach Tortoli zur N 125 zu gelangen. Ist man einmal auf Meereshöhe, ist auch die Temperatur um einiges höher.
Nun folgt eine Traumstrecke, die jeder Sardinienfahrer unbedingt durchfahren sollte. Die 64 km lange Strecke bis Dorgali wird ihm sicher lange in Erinnerung bleiben. Unermüdlich schlängelt sich die breit ausgebaute Straße Kurve um Kurve auf 1000 m Höhe zum Nationalpark. Immer das schöne Panorama vor Augen, gewinnen wir langsam an Höhe. Kurz nach der Einfahrt der Straße aus Urzulei, kommt eine ca. 8 km lange Hochebene wo zahlreiche Rinderherden die saftigen Weiden abgrasen. Anschließend sieht man auf der rechten Seite an erhöhter Lage einen eigenartiger Bau, der sich bei näherem Hinsehen als Restaurant entpuppt.
Die einzigen Gäste sind vier Motorradfahrer aus Österreich und wir drei, so stark wird diese Strecke befahren. Von hier aus können mehrtägige Trekkingtouren in den Parco Nationale gebucht werden. Weiter führt die Straße dem Grat entlang, von welchem man immer wieder einen Blick hinunter zum Meer werfen kann. Dann gehts zwischen zwei Felsvorsprüngen hindurch und auf der linken Seite öffnet sich das weite Tal von Oliena. Noch weitere 20 km können wir auf dieser Hochstraße bleiben bis vor Dorgali.
Wir umfahren dieses schmucke Bergdorf, das wir von früheren Besuchen her kennen, und fahren weiter nach Orosei und weiter zum Badeort Gala Liberotto wo wir im uns bekannten Hotel- Restaurant Le Cavallo ein gutes Mittagessen bestellten. Anschließend dösten wir für ca. 2 Stunden am Strand. Gut ausgeruht geht unsere Fahrt weiter nach Siniscola. Ohne Vorwarnung kam das Unheil. Nach einer Kreuzung, wo wir nach rechts einbiegen mußten, war die abfallende Straße frisch mit flüssigem Bitumen überspritzt worden. Jaco konnte seine Maschine gerade noch auffangen, während meine Honda seitlich weg rutschte, war ein Sturz unvermeidlich. Ich wurde auf den schmierigen Asphalt geworfen. Das Motorrad lag quer zur Straße. Sofort waren einige Leute zur Stelle und halfen mir die schwere Maschine wieder aufzustellen und von der Straße zu schieben. Passiert war eigentlich nicht viel, außer dass meine Hose und Jacke überall mit Teer verschmiert war und ich eine riesige Wut über eine solche sträfliche Schlamperei der Straßenbaufirma verspürte.
In Posada mußte ich erst einmal einen Striptease machen, Hosen und Jacke wechseln und gut verpacken, denn alles war voll Teer. Zum Glück hatte ich Ersatz dabei. Gegend Abend erreichten wir Olbia und konnten kurz vor neun Uhr das Schiff betreten, richtig duschen und anschließend im Restaurant, wo wir die einzigen Gäste waren, gemütlich ein gutes Nachtessen genießen. Jaco und ich zogen es vor, nachher noch einen Verdauungsdrink an der Schiffsbar zu trinken. Kurt hat sich in die Kabine verzogen. Nach so einem Intermezzo war es für mich einfach noch zu früh, schlafen zu gehen.
Ich erwachte eigentlich schon früh am Morgen. Die Fähre war erst auf der Höhe von Korsika, also hatte sie wieder einmal große Verspätung. Erst gegen neun Uhr war sie vor Ort. Wir konnten jedoch rasch ausfahren und den Hafen zügig verlassen. Einmal auf der Autobahn muß man sich erst wieder an den Verkehr gewöhnen. Offenbar haben wir gutes Reisewetter, leichte Bewölkung verhindert eine starke Sonnenbestrahlung. Über den Cisa Pass gelangten wir auf die A 1 bis Mailand und von dort weiter Richtung Chiasso. Vor einem Stau konnten wir rechtzeitig die Bahn verlassen und diesen großräumig umfahren. Dummerweise sind wir eine Einfahrt zu früh wieder aufgefahren und prompt vor der Zahlstelle nochmals einen Stau erwischt, den wir aber kurz entschlossen auf dem Pannenstreifen überholten, unseren Obolus entrichteten und zur Grenze weiterfuhren.
Am Zoll in Chiasso kamen wir ungehindert durch. So konnten wir in Mendrisio auftanken und uns den Magen nochmals füllen. Am Gotthard wurde es empfindlich kühl, so dass ich zusätzlich einen Pullover anziehen mußte. Jaco haben wir verloren, er hat den Weg durch den Tunnel gewählt. Unterwegs verabschiedete ich mich von Kurt, er muß noch den Klausenpass überqueren um nach Mitlödi zu gelangen. Am Urnersee mußte ich den Nassanzug überstreifen. Der obligate Regen prasselte jetzt unaufhörlich nieder. Im Laufe des späteren Nachmittag traf ich wieder zu Hause ein. Eine tolle und ereignisreiche Motorradreise über 3700 km hat wieder einmal ein gutes Ende gefunden.
Autor: Franz Märchy
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