Franken I: Schlüsselfeld, Haßberge, Fränkische Schweiz, Höchstadt/A.

 

Diese längere Tour führt auf kleinen Straßen durch Täler und Ebenen der Haßberge und der Fränkischen Schweiz. Der Start- und der Endpunkt liegen nahe an zwei Anschlußstellen der Autobahn A3 und sind so leicht zu erreichen. Wer die am Weg gelegenen Klöster und Sehenswürdigkeiten besichtigen möchte und des öfteren einkehren will, findet hier eine Ganztagestour.

In Kürze:

Schlüsselfeld, Ebrach, Eltmann, Königsberg i. Bay., Ebern, Staffelstein, Würgau, Tiefenellern, Eggolsheim, Höchstadt/A.

230 km, 4,25 Stunden

Im Detail:

Das Roadbook beginnt an der Kreuzung nach Schlüsselfeld. Wir halten uns links und fahren durch Thüngfeld nach Schlüsselfeld. Etwa 100 m nach einer scharfen Links-Rechts-Kombination biegen wir links ab Richtung Altstadt und folgen der Vorfahrtsstraße. Wer bereits eine längere Anreise hinter sich hat, findet sicher in der Altstadt eine passende Gastwirtschaft oder ein Kaffee. Im anderen Fall geht's weiter über den gepflasterten Markplatz, der sein Ende am Stadttor findet.

Von Schlüsselfeld aus folgen wir dem Tal der Reichen Ebrach bachaufwärts bis Füttersee, dem Standort der Kaisereiche. Diese gilt als ältester Baum Deutschlands. Dazu bleiben wir in Aschbach auf der links abknickenden Vorfahrtsstraße. Hinter einer Hügelkuppe nach dem Weiler Hutzelmühle biegen wir an der Kreuzung rechts nach Ebrach ab. Die breite, gut ausgebaute Straße mit übersichtlichen Kurven von Schlüsselfeld bis hierher geht nun in eine kleinere Version über -- samt den Kurvenradien. Aber so wollen wir´s ja.

Wer zur Kaisereiche will, biegt in Füttersee rechts nach Ilmenau ab und befindet sich nach wenigen Metern unterhalb des Baumes und muß das kurze steile Stück Feldweg hochlaufen.Kaisereiche in Füttersee

Von Füttersee geht die hügelige Strecke weiter nach Großbirkach und Buch nach Ebrach. In Großbirkach erst links (nicht nach Ilmenau) und später rechts (nach Ebrach) halten. Hinter Buch steigt der Weg bis zur Kreuzung nach Großgressingen (St. Rochus) an, bevor wir weiter in Richtung Ebrach auf einem Plateau des Steigerwaldes ankommen. Ringsum die Hügel und Wälder des Naturschutzgebietes Steigerwald.

Kurz nach dem Gewerbegebiet Ebrach geht es nach einer engen Linkskurve bergab ins Tal der Mittelebrach. Im Blick die beiden bekanntesten Bauwerke von Ebrach: Die Klosterkirche (um 1280) und davor der Knast.

Kurz nach der Ortstafel biegen wir rechts in die Innenstadt ab und fahren an der Klosterkirche vorbei. Das Kloster wurde 1803 aufgelöst und seit 1851 dienen die Gebäude als Strafanstalt.

Kurz nach der Kirche geht es durch das Stadttor, hinter dem wir gleich Richtung Haßfurt abbiegen. Nach dem Ortsschild kommen wir auf eine recht einsame Straße, links um den Schmerber Berg herum. Diese zeigt, wie es auf den nächsten acht Kilometern bis Untersteinach weitergeht: auf gutem Belag durch viele Kurven, an Bächen entlang durch romantische Täler oder über Hügel durch den Laubwald des Koppenwinder Forsts. Die Haßberge beginnen.

In Untersteinach angekommen halten wir uns zuerst links und dann gleich wieder rechts Richtung Haßfurt. Liebhaber von ausgedehnten Waldstrecken mit ein paar Kehren kommen ab Fabrikschleichach bis Eltmann auf ihre Kosten. Zwischen dem Schleichacher und Marketsgrüner Forst bahnt sich die Straße hinunter in die Senke von Unterschleichach. Hinter dem Stadtwald taucht rechts der Turm der Burgruine von Eltmann auf und Straße führt steil hinunter ins Maintal und die Stadt. Wir fahren zweimal links Richtung Haßfurt und kommen parallel zum Südufer des Mains nach Limbach, bekannt durch die Wallfahrtskirche Mariä Heimsuchung von B. Neumann. Auf der Nordseite des Mains die ersten fränkischen Weinberge. Die Breite des Tales wird ab hier erst richtig bewußt.

Entlang des Mains geht es weiter bis nach Sand. In der Ortsmitte biegen wir rechts nach Zeil ab, vorbei an ein paar Pfützen und Baggerseen. Nach der Brücke über den Main fahren wir geradeaus über die Ampel und dem Bahnübergang und folgen in der Altstadt dem Wegweiser links, Richtung Schweinfurt. Beim Kreisverkehr gleich rechts nach Königsberg in Bayern abbiegen.

Wir fahren durch das Tal des Krumbaches. Etwa 3 km nach Krum schwenken wir rechts auf die sehr schön zu fahrende ST2427 Richtung Ebern/Altershausen. In der Ortsmitte von Altershausen weißt das Schild nach Königsberg den weiteren Weg über ein kurzes Kurvenstück.

Ab Königsberg lädt eine gut ausgebaute Straße zu Gasgeben ein; vorbei an Unfinden und Junkersdorf. Schnell sind wir in Ostheim, nach dessen Ortstafel zwei mal rechts gefahren wird, um auf die B303 nach Burgpreppach zu kommen. Lange hält uns die Bundesstraße aber nicht. Etwas Ausgefalleneres muß es schon sein! So ist bereits an der Abfahrt nach Ibind Ausbau-Ende. Durch kurze Mischwald und Flurstrecken schlängelt sich der Weg über Ibind nach Burgpreppach. Hier geht's an der Burg vorbei und am Ortende vor einer Bergkuppe links auf eine kleine Straße nach Römmelsdorf. Ab hier folgen wir der Baunach über Lohr bis Pfarrweisach. Obwohl die Straße schmal ist, verfügt sie einen guten Belag und weißt so gut wie keinen Verkehr auf. Aufpassen sollte man aber vor Rutschwerk der Landwirtschaft.

In der Ortsmitte Pfarrweisach fahren wir rechts auf die B279 Richtung Ebern. Nach etwa 3 km zweigt unser Weg rechts nach Burgpreppach/Kraisdorf ab und führt uns wieder auf eine einsamere Strecke. Am Ortsende von Kraisdorf folgen wir dem Wegweiser nach links nach Brünn und anschließend dem Baunachtal bis Fischbach. Kurz vor der Auffahrt auf die B279 biegen wir rechts ab unter der Bundesstraßen-Brücke hindurch. Die Beschilderung Richtung Ebern führt auf eine breitere Ortsverbindungsstraße durch jungen Baumbestand -- parallel zur hin und wieder sichtbaren Eisenbahn-- nach Eyrichshof, kurz vor Ebern. Einmal Rechts und Links, und wir sind auf der B279 in Richtung Bamberg.

Aber auch jetzt ist die Bundesstraße nur ein kurzes Mittel zum Zweck. Nach einem guten Kilometer kommt die Abfahrt nach Ruppach recht. Hier durchkurven wir das Preppach-Tal bis Unterpreppach. Kurz nach dem Ortende biegen wir rechts ab auf die sehr schön zu fahrende und reizvolle ST2278. Zwischen Steinerl und Haßwald geht es durch Gemünd bis zur Kreuzung nach Köslau/Weißenbrunn. Die Straße wird schmäler, bleibt aber sehr reizvoll. Von Weißenbrunn bis Köslau wechseln sich in der hügeligen Landschaft kleine Waldstücke, Weiher und Felder ab. Vorsicht vor Straßenverschmutzung durch die Landwirtschaft. Vorallem Vorsicht kurz vor Köslau! Kurz vor dem Ort taucht unvermittelt eine Kreuzung auf, an der wir uns links in Richtung Köslau halten.

Durch den Köslauer Grund begleiten Obstbäume links und rechts die Straße nach Kirchlauter. Dort halten wir uns erst mal links Richtung Baunach und am Ortende noch mal links nach Goggelgereuth. Entlang der Salmsdorfer Hänge auf der linken Seite geht die sehr schöne Straße durch Salmsdorf nach Rentweinsdorf. Kurz vor der Ortschaft lichtet sich der Wald und die Bergkuppen der Haßberge zeigen sich. In Rentweinsdorf benutzen wir kurz die B279 in Richtung Bamberg, um sie wieder -- nach etwa 500m -- rechts nach Treinfeld/Mürsbach zu verlassen. In Hilkersdorf angekommen, fahren wir über die B4 nach Medlitz. Dort beginnt eine kurvenreiche Strecke über Birkach und Oberbrunn bis Ebensfeld. Kurz bevor es vor Ebensfeld bergab geht, bietet sich ein prima Überblick über das Maintal. Ebensfeld umfahren wir rechts immer in Richtung Bamberg und kommen über die B178 nach Staffelstein. Nach soviel Kurvenfahrten durch viele Ortschaften wird es Zeit, auch mal Stoff zu geben. Die fünf Kilometer bis zur Ausfahrt Staffelstein sind daher gleich zurückgelegt.

Staffelstein ist bekannt durch Kloster Banz, heute Bildungszentrum der Hans-Seidel-Stiftung, Vierzehnheiligen und Adam Ries(e). Auf dem Staffelberg befindet sich ein ca. 50 ha große Befestigung der frühen La-Tène-Zeit (5. Jh. v. Chr.) , die im 1. Jh. v. Chr. zu einer keltischen Siedlung ausgebaut wurde. Seit 1991 ist Staffelstein auch Kur- und Badestadt, aufgrund der 51°C warmen kohlensäure- und eisenhaltigen Sole.

Nach der Abfahrt folgen wir der Beschilderung Richtung Wattendorf. Ab End bis Kümmersreuth bietet sich eine 1A-Strecke, die am Hang den Berg hochklettert, vorbei an einem Dolomit-Abbau. Kurz vor der Ortscahft Wattendorf biegen wir rechts nach Scheßlitz ab. Durch ein romantisches und enges Tal, der Ellerbachau, geht es weiter über Roßdach, Weichenwasserlos und Stübig bis kurz vor Scheßlitz.

Wir fahren unter der A70 durch und biegen links ab auf die B22 nach Würgau. Spätestens nach Würgau wird auch der Novize wissen warum. Über eine "Alpenstrecke" mit Kehren öffnet sich das Tor zur Fränkischen Schweiz. Leider Speedlimit! Aber dennoch macht es sehr viel Spaß das Moped den Würgauer Berg rauf zu treiben. Am Berg jede Menge Motorradfahrer am Straßenrand, welche die regionalen Nahkampfbiker beobachten.

Oben angekommen fahren wir nach der Linkskurve an der Kreuzung rechts Richtung Hollfeld und gleich nochmal rechts Richtung Ludwag. Über ein Plateau kommen wir nach Kübelstein und Ludwag. In Ludwag immer Richtung Heiligenstadt halten. Hinter Neudorf führt die prima Strecke über den Hummelberg zum nächsten Highlight: dem Tiefenellener Berg. Bekannt durch das gleichnamige Bergrennen aus früheren Zeiten. Dazu biegen wir etwa zwei Kilometer nach Neudorf links nach Tiefenellern ab und können den Berg hinunter wedeln. Leider nur mit max. 70 km/h. Dies ist nicht das Problem, die Kehren sind eng genug, sondern die Sonntagsfahrer in ihren Dosen. In der Mitte des Berges, in einer Linkskehre, ist ein Biergarten. Die Zahl von Motorbikes bei schönem Wetter fällt sofort auf, so daß das Wirtshaus nicht zu übersehen ist.

In Tiefenellern folgen wir dem Ellernbach bis Litzendorf. Die Strecke ist gut ausgebaut, gibt aber landschaftlich nicht viel her. Erst nach Litzendorf (Richtung Buttenheim) wird's wieder interessanter. Wir fahren durch Geisfeld weiter nach Buttenheim. Dabei kommen wir durch Wernsdorf an Friesen vorbei nach Seigendorf. Nach der Bergabstrecke in Seigendorf biegen wir links ab und gelangen nach Ketschendorf. Dort müssen wir gleich rechts der Beschilderung bis Eggolsheim folgen. Nach Buttenheim kommt auf der rechten Seite ein bekannter Biergarten. Bei Pottenstein

Hinter Unterstürmig, kurz vor Eggolsheim halten wir uns an der Kreuzung rechts Richtung Neuses und dann geradeaus nach Adelsdorf. Es geht durch Neuses hindurch, über den Rhein-Main-Donau-Kanal und die Regnitz und weiter durch das Aischtal nach Adelsdorf. Eine prima Strecke, die man meist an der oberen Grenze des Limits fährt.

In Adelsdorf ist der Beschilderung nach Erlangen (links) und an der B470 nach Rothenburg (rechts) zu folgen. Durch Gremsdorf hindurch kommt man nach Höchstadt/A. Am Kreisverkehr gleich wieder rechts abbiegen und am Schillerplatz links durch das Stadttor in die Altstadt. Wir fahren über den Marktplatz bis zum Vogelseck. Dies ist der Ausgangspunkt für Tour II.

Höchstadt/A. und die umliegenden Ortschaften sind bekannt für die Aischgründer Karpfen. Wer Zeit und Hunger hat, sollte sich diese Mahlzeit nicht entgehen lassen. Eine bekannte Gastwirtschaft in Höchstadt ist der Weberskeller am nördlichen Ortsausgang.

Fazit: Insgesamt eine erholsame Tour durch wunderbare Landschaften auf meist wenig befahrenen Strecken. Wer die B470 von Ebermannstadt bis Pottenstein satt hat und von Bayreuth über Waischenfeld nach Behringersmühle auch schon im Schlaf fährt, findet hier ein paar neue Impressionen.